UNWOHL Projektwoche

In dem zweiwöchigen Projektwochen-Kurs der Fachhochschule Potsdam beschäftigten sich Studierende mit dem Thema „Unwohlsein“: Was erzeugt  dieses Gefühl in uns? Und wie können und möchten wir damit umgehen? Bestimmte Orte, Gegenstände oder soziale Interaktionen werfen uns manchmal aus unserer Komfortzone – manchmal absichtlich, manchmal ganz ungeplant. 

Innerhalb von zwei Wochen wurde das Unwohlsein im Alltag beobachtet und sichtbar gemacht. In Gruppen wurden dafür kritisch-ironische, sowie lösungsorientierte Ansätze verfolgt, iterativ entwickelt und schließlich in Form von Interventionen oder Hacks prototypisiert.

MYLUCKYBOX 

Selina Köhler, Maria Krafft, Kathleen Siebert

Ablenken, Wohlfühlen, Mut machen:  Mit “MyLuckyBox” ist ein DIY-Kit für ein individuelles, persönliches Helferobjekt entstanden, das in unsicheren Momenten Komplimente macht, die Person aufbaut oder die Sinne mit schönen Gerüchen, extremen Geschmäckern oder haptischen Erfahrungen ablenkt.  

Neben (Schlüssel-) Anhängern, die sich z.B. bei Angst und Stress drücken und kneten lassen sowie kleine persönliche an sich selbst gerichtete Botschaften enthalten, ist auch “Fluffy” entstanden, ein kleiner Mutmacher, der wie ein Knopf im Ohr getragen wird und einem in Angst-Momenten gut zuredet. 

PEER – always by your side 

Jasmin Brunschwiler, Djamal Okoko, Luisa Schrott, Lisa Sperber

Allgegenwärtiger Medienkonsum zwischen Kritik und Convenience – das neue Handy Peer folgt dir immerzu. Der ständige Begleiter unterstützt non-stop im Alltag, braucht jedoch auch ständige Aufmerksamkeit. 

Dieses Critical-Design Projekt spielt mit diesen schwimmenden Grenzen mit Werbevideo, fiktiven Amazon-Kundenbewertungen und Interviews. 

Auf der einen Seite eine unwohlige Dystopie, in der wir nicht mehr die Entscheidung über unseren Konsum und Kontakt mit Medien und Technik treffen, und Smartmedia immer unentbehrlicher wird. Auf der anderen Seite ist Peer so nah an der technischen Umsetzbarkeit und Lebensrealität vieler, dass es leicht als unkritische, technische Vision wahrgenommen werden kann.

SAFE SPACES 

Camille Diening, Melissa Düzgün, Viccha Kreng

Ganz persönliche Rückzugsorte, die “eigenen vier Wände” zum Mitnehmen entstanden in diesem Projekt, indem sich die Studierenden intensiv mit den eigenen Grenzen und dem eigenen Wohlbefinden beschäftigt haben. Basierend auf der Erkenntnis, dass “Safe Spaces” für jede Person ganz individuell sind, wurden vier verschiedene Varianten entwickelt: 

Ein vielarmiges Kleidungsstück, das Berührungen und damit ein Eindringen in die Privatsphäre vermeiden soll; der “Comfort-Coat”, der es erlaubt ein Teil des eigenen Zuhauses immer bei sich zu haben, angereichert mich schönen Erinnerungen und der nötigen Wohlfühlatmosphäre; der “Gardinen-Hut”, eine Kopfbedeckung mit Vorhang, die auf Wunsch einen Meter Umkreis aus Privatsphäre schafft, sowie die “Bubble” ein skulpturaler  transparenter Ganzkörperanzug aus Plastikdeckeln, der ein Gefühl von Schutz und Geborgenheit im öffentlichen Raum bietet. 

ZEIT 

Paul Nelson Morat, Aaron Schwerdtfeger, Robin Wenzel, Martin Zerr

Zeit lässt das Zeitgefühl vergessen. In diesem Projekt wird durch Stimulation und  Synchronisation der Hauptsinne (Fühlen, Sehen, Hören) ein Zustand der Entspannung und Fokussierung erreicht. 

Ein beruhigender Effekt wie bei einer Meditation wird ausgelöst durch ein sensorisches Stirnband, einen Knopf im Ohr und einen Haptic Suit. Mittels LED-Leuchten, Sound und Vibration werden die Hauptsinne angesprochen, synchronisiert und ein Zustand der Entspannung eingeleitet. Wichtig für das Wohlbefinden ist, dass die Hilfsmittel unsichtbar sind oder mit Kleidung bedeckt werden können. 

ViruScan 

Antonia Hinterdobler, Lukas Horvath, Lutricia Valentine

Viren und Bakterien stellen zur Zeit der Corona Pandemie eine größere Unwohlsein-Quelle dar als noch vor einem Jahr. Deren Unsichtbarkeit hat Folgen: entweder werden sie nicht ernst genommen oder führen zu ständiger Angst vor Infektionen. 

Diese Vision eines AR-Scanners für Viren als App schafft hierfür Abhilfe. Er reduziert das diffuse Gefahrengefühl und gibt Sicherheit, macht aufmerksamer und solidarischer. Die Studierenden reflektieren jedoch auch kritisch, dass Nutzer*innen mit dem neuen Wissen auch erst Überforderung und Ängste entwickeln könnten. 

Konfliktchen – Das unwohlige Kartenspiel 

Katharine Ly, Ayse Nacak, Marlen Retke

Mit dem Kartenspiel “Konfliktchen” haben die Studierenden ein Kartenspiel entwickelt, in welchem die Spielenden in fiktiven Konfliktsituationen verschiedene Perspektiven einnehmen, um miteinander in den Dialog zu treten und gemeinsam Lösungen zu finden. 

Drei verschiedene Aktionskarten lösen Konfliktsituationen aus: schnell & intuitiv (impulsiv handelnde Person), abwägend und kontrolliert (logisch denkende Person), und eine vermittelnde Position. 

Forschungsvorhaben

Wofür steht eigentlich DISA und was machen wir in dem Projekt? All das erfährst du in einem kurzen Video

„Hopohopo“ – eine interaktive Geschichte in Virtual Reality über soziale Angst

Die Virtual Reality Erfahrung „Hopohopo“ lädt dazu ein, eine von sozialen Ängsten betroffene Person in ihrem Alltag zu begleiten und damit einen Eindruck von den Herausforderungen zu erhalten, die Menschen bewältigen müssen, die unter sozialer Phobie leiden.

Welche Art der Unterstützung wünschen sich Menschen mit sozialer Angst?

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse unserer Umfrage mit 21 Teilnehmenden zur Orientierung für alle, die einen nahestehenden Menschen mit sozialen Ängsten unterstützen möchten.

DISA wird Projekt des Monats!

Im April wurde das Projekt DISA aus dem BMBF-Programm "Forschung an Fachhochulen" als Projekt des Monats ausgewählt! Wir freuen uns sehr.

partizipative Workshops

Um die Bedürfnisse, Ideen und Visionen betroffener Menschen im Kontext der selbstbestimmten Bewältigung von Angst besser verstehen zu können, haben wir ein partizipatives Workshop Konzept entwickelt.

Rethinking Tech Ressources for Mental Health

Dieses Semesterprojekt an der FH Potsdam untersucht technische Möglichkeiten im Bereich VR, AR sowie Wearable Technologie für die Förderung mentaler Gesundheit.

UNWOHL

In dem zweiwöchigen Projektwochen-Kurs der Fachhochschule Potsdam beschäftigten sich Studierende mit dem Thema „Unwohlsein“.

Empathievermögen 2.0 – vom Versuch unsere Spiegelneuronen upzudaten

Ein Blogbeitrag zum Thema Empathie und virtuelle Realität

Kleines 1×1 der Psychotherapieansätze bei Sozialer Phobie

Ein Blogbeitrag zum Thema Psychotherapieansätze bei Sozialer Phobie

Virtual Reality Usability Measurement Inventory (ViRUMI)

Um Anwendbarkeit und wahrgenommenen Nutzen von Virtual Reality Anwendungen zu untersuchen, wurde im Projekt DISA der ViRUMI Fragebogen entwickelt.

Soziale Medien & mentale Gesundheit?

Gibt es dazu mehr zu wissen als nur die Gefahren, die durch exzessiven Konsum entstehen können?