ÜBER DISA

Willkommen bei DISA.

DISA ist ein Forschungsprojekt der FH Potsdam und arbeitet interdisziplinär und partizipativ zum Thema “Digitale Inklusion im Kontext sozialer Angststörung”

Wir entwickeln gemeinsam mit betroffenen Menschen technologiegestützte Möglichkeiten, um soziale Angst in Alltagssituationen selbstbestimmt zu bewältigen. Dazu kooperiert DISA mit dem national tätigen Bundesverband der Selbsthilfe Soziale Phobie (VSSP e.V.). Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Im Fokus unseres Vorhabens steht die breite und durchaus heterogene Gruppe von Menschen, die an einer sozialen Angststörung leiden und Schwierigkeiten bei einer gesellschaftlichen Anbindung haben. DISA entwickelt basierend auf sozialen Bedürfnissen technologische Unterstützungsmöglichkeiten, die zur Linderung eines empfundenen Leidensdrucks oder als Mittel zur Selbststeuerung oder -kontrolle eingesetzt werden können. Ziel ist es, dass Personen mit sozialer Angststörung technologiegestützt eine stärkere soziale Teilhabe erleben. Darüber hinaus erproben wir, wie technologisch-vermittelt eine Sensibilisierung und ein Bewusstsein für sozial-ängstliche Menschen an nicht direkt betroffene Menschen vermittelt werden kann. Ziel ist die wirksame Unterstützung der Selbsthilfe, die zusätzlich zu einem therapeutischen Setting eingesetzt werden kann, um sinnstiftende Erfahrungen zu fördern und soziale Interaktionen zu stabilisieren.

Forschungsvorhaben:

Angst ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers, kann jedoch im Alltag beeinträchtigen und pathologisch werden. Von Angsterkrankungen sind in Deutschland im Altersspektrum 18-79 Jahre jährlich etwa 15 % der Bevölkerung betroffen. Zu den Angststörungen gehören nach aktuellem Klassifikationssystem unter anderem die generalisierte Angststörung, die Panikstörung sowie die spezifische Phobie. Bei ausgeprägten sozialen Ängsten mit hohem Leidensdruck liegt eine soziale Phobie vor, welche zu den häufigeren Angsterkrankungen zählt. Schätzungsweise 10-15 % der Menschen in Deutschland erhalten irgendwann im Laufe ihres Lebens diese Diagnose. Die mit sozialen Ängsten häufig einhergehende Vermeidung von sozialen Situationen birgt ein psychosoziales Risiko für Betroffene.

Als Designforschende, Psychotherapeut*innen und Informations- und Medienwissenschaftler*innen entwickeln wir auf Grundlage eines partizipativen Forschungsdesigns neue Wege der Selbsthilfe für Individuen und die Gesellschaft im Kontext sozialer Angststörung.

Als Teil des partizipativen Prozesses soll ein physischer Makerspace als Ort der Begegnung für betroffene Menschen  und Forschende eingerichtet werden, um gemeinsam Bedürfnisse zu ermitteln und mögliche Handlungsszenarien in Co-Design-Sprints zu entwickeln. Aufgrund der Corona-Pandemie sind erste Design-Sprints in einem digitalen Makerspace entstanden, die zu einem späteren Zeitpunkt in einen physischen Makerspace überführt und iterativ erprobt werden. Dabei soll untersucht werden, wie durch den Einsatz von z.B. immersiven Technologien wie VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality) aber auch IoT (Internet der Dinge), Wearable Technologies sowie “Smart Objects” betroffene Menschen mit ihrer Umwelt und ihren Emotionen interagieren und in ihrer Bearbeitung der sozialen Phobie unterstützt werden können.

Interdisziplinäre Arbeit:

Methodologisch untersuchen wir die medial vermittelte und technologiegestützte Teilhabe und Inklusion sozial ängstlicher Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven und führen diese in einem interdisziplinären Austausch zusammen. 

Aus der Perspektive der Designforschung heraus adaptieren wir partizipative Methoden des Human Computer Interaction Designs, um sie an die Bedürfnisse der vulnerablen Zielgruppe der von sozialer Phobie betroffenen Menschen anzupassen. Durch Co-Prototyping erkunden wir, wie innovative Technologien sinnvoll eingesetzt werden können, um betroffene Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen.

Als Medien- und Informationswissenschaftler*innen untersuchen wir das Informationsverhalten sowie konkrete Medienaneignungen sozial-ängstlicher Menschen. Dabei steht die Nutzung digitaler Anwendungen und sozialer Medien im Fokus. Ziel ist es, diskursive Muster herauszuarbeiten, um ein tieferes Verständnis über das digitale Wohlbefinden sozial-ängstlicher Menschen zu ermöglichen.

Aus psychotherapeutischer Sicht interessiert die Individualisierung von Psychotherapie. Hier spielt die Untersuchung von allgemeinen Wirkfaktoren (Beziehung, Alltagstransfer) für evidenzbasierte, sichere Anwendungen innerhalb von e-mental-health eine tragende Rolle.

Das Projekt wird in Kooperation mit dem überregional tätigen Bundesverband der Selbsthilfe Soziale Phobie (VSSP) gem. e.V. durchgeführt. Der Verein unterstützt das Vorhaben insbesondere durch eine Vernetzung mit den unterschiedlichen Akteur*innen und Expert*innen  im Bereich Soziale Phobie (u.a. Betroffene, Selbsthilfegruppen).

Das Team:

studentische Mitarbeitende:

Aaron Schwerdtfeger

Moritz Gnann

Paul Morat

Julia Drost

ehemalige Mitarbeitende:

Alexandra Makulik
Christian Mosau
Almut Löw (stud.)
Anja Lutz (stud.)
Lena Kauert (stud.)
Monika Migulin (stud.)